Latein

Fabio Garau

Nadine Kiefer

Dr. Claudia Ungefehr-Kortus

Salvete! (Seid gegrüßt!)

Die lateinische Sprache ist keine „tote” Sprache, wie oft behauptet wird, sondern eine nicht gesprochene Sprache. Dies gilt es zu unterscheiden. Auch eine nicht gesprochene alte Sprache hat viele Vorteile und einen großen Nutzen. Unser Leitgedanke am Johanneum lautet: Latinum est utile.

  • du mit Latein lernst, wie eine Sprache überhaupt funktioniert und du damit Sprachen genauer verstehen kannst
  • du mit Latein Konzentration, Genauigkeit und strukturiertes sowie logisches Denken trainierst
  • du durch deine Französisch- und Englischkenntnisse immer wieder Bezüge zum Lateinischen erkennen wirst
  • du mit Latein auch im Deutschunterricht profitieren kannst, indem du in der deutschen Grammatik sicherer wirst, Fremdwörter „entschlüsselst“, Ausdrucksfähigkeit und Textverständnis verbesserst
  • du Einblicke in die spannende Welt der alten Römer und in die antiken Mythen bekommst und die Ursprünge der europäischen Geschichte und Kultur kennenlernst
  • du am Johanneum am Ende der Klassenstufe 10 das Latinum erwerben kannst
  • du mit Latein das Lernen lernst: eine sorgfältige, analytische und nachhaltige Herangehensweise, die dir auch nach deiner Schulzeit nützlich sein kann

  • Das Fach Latein kannst du am Johanneum als 3. Fremdsprache (von der Klassenstufe 8-10) wählen. In der Spracherwerbsphase arbeiten wir mit dem Lehrbuch prima. (Text- und Begleitband). Nach der Erarbeitung der sprachlichen Grundlagen beginnt in Klassenstufe 10 mit Blick auf das Latinum die Lektüre von lateinischen Originaltexten. Sowohl beim Übersetzen im Unterricht als auch in Klausuren darfst du dabei ein zweisprachiges Wörterbuch benutzen.
  • Latein kann dann in der Oberstufe als Grund- oder Leistungskurs weitergeführt werden.

Hier findest du zwei Links zu unserem neuen Schulbuch. Die aktuelle Gesamtausgabe besteht aus einem Text- und einem Begleitband. Für einen ersten Einblick kannst du das Buch digital durchblättern, mit dem wir in Latein arbeiten werden.

Textband

Begleitband
 

In diesem Sinne: ad Latinum – zum Latein, zum Latinum!

Sprich uns an, wenn du Fragen hast.

Deine Fachschaft Latein am Johanneum

Für alle Entdecker, die schon jetzt ein wenig in das Fach Latein reinschnuppern wollen: 

Wenn ihr auf folgenden Link klickt, öffnet sich eine Datei (eine Powerpoint-Präsentation des Buchner-Verlags), mit der ihr eine spannende „Zeitreise“ zur Welt und Sprache der alten Römer machen könnt. 

Latein lernen - eine Welt entdecken

Hier haben wir für euch ein interessantes Video verlinkt. Schaut doch mal rein!

Wir hoffen, dass euch die Online-Entdeckungsreise gefallen hat. Ab Klasse 8 habt ihr am Johanneum die Möglichkeit Latein als 3. Fremdsprache zu wählen. Die Fachschaft Latein freut sich auf dich!

Der GK 12 Latein analysiert bekannte Redewendungen und „geflügelte Worte“

► Zum Aufklappen auf das Sprichwort klicken.

Übersetzung: Der Würfel ist geworfen worden.

Sprache/Grammatik/Stilistik: „Zwei-Wort-Tempus“ im Perfekt Passiv. Metapher; im Original: Hyperbaton (Sperrstellung).

Analyse: Dieses Zitat wird dem bekannten Feldherrn Caesar zugeschrieben. Tatsächlich stammt es vom römischen Schriftsteller Sueton, der über Caesar eine Biografie verfasste. Häufig wird der Ausspruch übersetzt mit „Die Würfel sind gefallen”. Einem geschulten Lateiner fällt natürlich sofort auf, dass sowohl das Subjekt „alea“ als auch das Prädikat „iacta est“ nicht im Plural, sondern im Singular stehen. Zudem bedeutet das hier verwendete Verb „iactare“ nicht „fallen“, sondern „werfen“. Somit ergibt sich die obige originalgetreue Übersetzung. Interessant ist dabei, dass sich durch diese korrektere Übersetzung auch der Sinn ändert: Wenn die Würfel gefallen sind, steht das Ergebnis fest. Man braucht es nur noch abzulesen. Wenn die Würfel geworfen wurden und sich nach Verlassen der Hand im Prozess des Drehens befinden, ist die Aktion nicht mehr rückgängig zu machen und der Ausgang ungewiss. Das Risiko ist man also eingegangen, es gibt kein Zurück mehr. Die Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Caesar soll diese Aussage getätigt haben, als er im Jahre 49 v. Chr. in einer folgenreichen Entscheidung den Grenzfluss Rubikon in Norditalien überquerte und damit unwiderruflich einen Bürgerkrieg gegen Pompeius auslöste.

Jan, Joshua, Benjamin

Übersetzung: Ich kam, sah, siegte.
Sprache/Grammatik/Stilistik: 1. Person Singular Perfekt Indikativ aktiv (alle drei Formen Dehnungsperfekt). Trotz Kürze und Kompaktheit des Ausspruchs lassen sich dennoch viele rhetorische Stilmittel finden: Alliteration, Trikolon, Asyndeton (Unverbundenheit), Klimax, Homoioteleuton (Gleichklang).
Analyse: Auch dieses – wohl noch bekanntere – Zitat stammt aus der Feder des Sueton. Der römische Feldherr Caesar soll damit über seinen Sieg in einer Schlacht im damaligen Kleinasien berichtet haben. Anstatt einer Aufzählung einzelner Kriegstaten soll er diese drei Wörter verwendet haben. Letztlich betont dieser Caesar-Ausspruch, dass durch schnelles Erfassen der Situation und sofortiges Handeln ein Erfolg bzw. ein Sieg erzielt werden kann. Hier natürlich im militärischen Sinne und voller Eigenlob. Caesar drückt mit diesem Satz aus, dass er seine Gegner schnell und ohne Probleme besiegt hat. Sprachlich wird dies deutlich, indem der Imperator nur drei kurze und ähnlich klingende Wörter benötigt sowie auf Bindewörter („und“) verzichtet. Somit ergibt sich eine gewisse Geschwindigkeit im sprachlichen Ausdruck und die drei Verben verbinden sich zu einem Handlungsstrang.


Jan, Joshua, Benjamin

Übersetzung: Pflücke den Tag, (als möglichst wenig dem nächsten Tag Vertrauende)! Freier: übersetzt: Nutze den Tag, denn auf den nächsten sollte man nicht vertrauen!
Sprache/Grammatik/Stilistik: Imperativ Singular, quam + Superlativ. Metapher, Antithese.
Analyse: Den ersten Teil „carpe diem“ kennen heute wohl die meisten. Den Folgeteil und auch die Herkunft des Zitats ist vielleicht nicht jedem bekannt. Der Satz stammt aus einem Brief des römischen
Dichters Horaz an eine Freundin, der er diesen guten Ratschlag gibt. Horaz möchte damit aussagen,bdass man seine Zeit nicht damit vergeuden sollte in Ängsten und vagen Zukunftsvisionen zu versinken, denn sonst verpasst man sein Leben im Hier und Jetzt. Man wird von alltäglichen Sorgen geplagt, die einen daran hindern den gegenwärtigen Moment zu genießen, wie bei uns (dem aktuellen 12er Jahrgang) zum Beispiel die anstehenden Abiturprüfungen ;) Bestimmt geht es euch, wenn auch in unterschuie dlichen Situationen, ähnlich.

„Menschen warten jeden Tag auf Feierabend,
Jeden Montag auf Freitag,
Jeden Winter auf den Sommer,
Jeden Sommer auf den Winter,
Die ganze Schulzeit auf den Abschluss,
Das ganze Studium auf den Job,
Und das ganze Leben auf Glück.“
Wir warten immer auf den richtigen Zeitpunkt,
aber was ist mit dem jetzigen?
Lass nicht dein Streben nach dem nächsten Tag die Freude am heutigen Tage zerstören, die du sonst verpasst!
Lilly, Louisa, Marie

Übersetzung: Wage es, weise zu sein/deinen Verstand zu benutzen! (Fang an!)
Sprache/Grammatik/Stilistik: Imperativ(e) Singular, Infinitiv Präses Aktiv.
Analyse: Der römische Dichter Horaz verwendet den Befehl in einem seiner Briefe, um auf das Leben unter dem Zeichen der Vernunft aufmerksam zu machen. Insbesondere der zweite (weniger bekannte) Imperativ drückt aus, wie wichtig es ist, dabei den ersten Schritt zu machen. Viele Jahrhunderte später begegnet uns der antike Ausspruch erneut. Es handelt sich nämlich um den Leitgedanken dernAufklärung und bedeutet in dem Zusammenhang, dass man autoritäre Positionen hinterfragen und fragwürdigen Vorgaben bzw. Regierungen nicht blind folgen soll. Bekanntester Vertreter: ImmanuelnKant (1724 – 1804): „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Heute würde manmsagen: Eine kritische Haltung einnehmen oder den gesunden Menschenverstand aktivieren. Zeitlos gültig, überall wichtig.
Emma, Sarah, Lea

Übersetzung: Mitten in die Dinge.
Sprache/Grammatik/Stilistik: Akkusativ der Richtung mit der Frage „Wohin?“. Ellipse: Prädikat fehlt.
Analyse: Ebenfalls von Horaz stammt diese kurze Redewendung. Der römische Dichter charakterisiert dabei die Herangehensweise beim Verfassen eines heroischen Epos: Nicht vom Anfang an die Erzählung aufbauen, sondern den Hörer im Eilschritt mitten in die Handlung des Epos hineinführen. In medias res gehen bedeutet also, direkt mit dem Wesentlichen beginnen oder eben gleich auf den Punkt kommen. Das empfiehlt sich insbesondere bei wichtigen und dringenden Angelegenheiten, die ohne Umschweife kommuniziert werden müssen. Aber auch beim Halten von Reden kann dieses Vorgehen von Nutzen sein, um den Zuhörer besser zu erreichen. Meist kündigt man selbst an, direkt in medias res gehen zu wollen, um den folgenden Inhalt dadurch noch zu betonen.
Emma, Sarah, Lea

Übersetzung: Oh Zeiten, oh Sitten!
Sprache/Grammatik/Stilistik: Ellipse, Parallelismus, Emphase, Anapher.
Analyse: Mit diesem bekannten Ausruf kritisiert der römische Anwalt Cicero die Zustände um den Staatsfeind Catilina und dessen Verschwörung. In einer seiner bekanntesten Gerichtsreden führt er den bei der Rede anwesenden Catilina vor und beklagt mit dem Zitat die verrohten Sitten und schädlichen Verhaltensmuster in der Politik. Auch heute ist eine Verrohung des Umgangs und insbesondere der Sprache immer wieder festzustellen. Aber auch beklagen die älteren Generationen oft das Verhalten und die Einstellungen der sogenannten „Jugend von heute“ mit dem Ausruf „Oh Zeiten, oh Sitten!“. Dieser Verallgemeinerung kann man aus Sicht der jüngeren Generation natürlich am besten begegnen, indem man das Gegenteil beweist.
Hendrik, Tim

Übersetzung: Im Zweifel (ist) für den Angeklagten (zu urteilen).
Sprache/Grammatik/Stilistik: Ablative mit Präpositionen, prädikatives Gerundivum, das eine Notwendigkeit ausdrückt.
Analyse: Dieser uns heute noch bekannte Rechtsgrundsatz stammt aus der Antike und findet auch in der modernen Rechtsprechung Anwendung. Für das menschliche Zusammenleben erscheint es also besser, wenn ein Schuldiger straffrei bleibt, als wenn ein Unschuldiger bestraft wird.
Hendrik, Tim

Übersetzung: Man muss beten, dass ein gesunder Geist in einem gesunden Körper ist.
Sprache/Grammatik/Stilistik: prädikatives Gerundivum; Begehrsatz (ut). Parallelismus.
Analyse: Gerne wird der zweite Teil dieses lateinischen Sprichworts zitiert. Der römische Satiriker Juvenal wollte damit aber nicht ausdrücken, dass man geistig nur gute Leistungen bringen kann, wenn
man körperlich fit oder gar satt ist. Nein, es hatte einen religiösen Hintergrund. Blickt man auf den Ursprung des Zitats, so wird klar, dass es Juvenal eher darum ging, einen sinnvollen Ratschlag für das Beten zu geben. Der Autor benutzte es, um diejenigen zu kritisieren, die sich mit fragwürdigen Fürbitten an die Götter wandten. Er wollte darauf hinweisen, dass man im Gebet nicht immer nur große, unrealistische, lebensverändernde Dinge, sondern eben einen gesunden Körper UND Geist erbitten sollte. Diese Grundlage sei das Wichtigste. Betrachtet man seinen Ruf als Satiriker, könnte essich natürlich auch um eine spitze Bemerkung gegen zu gierige und fordernde Menschen gehandelthaben. So oder so wird deutlich, dass die Ursprünge der Sentenz oft nicht ihrem modernen Gebrauch entsprechen. Oft wird das verkürzte Zitat als motivierende Phrase für einen gesunden und ausgewogenen Lebensstil gebraucht und drückt heute eher ein Lebensmotto oder ein Mindset aus. Es erscheint also verblüffend, wie sich ein ursprünglicher Gebetsratschlag über die Zeit zum Slogan für Fitnessstudios gewandelt hat.
Charlotte, Lena, Emily Z.-Z., Emily K.

Übersetzung: Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.
Sprache/Grammatik/Stilistik: Dativus commodi. Antithese, Hyperbel, Ironie.
Analyse: Dieser bekannte Ausspruch stammt so vom römischen Philosophen Seneca. Viele kennen wahrscheinlich das umgekehrte Zitat „Non scholae, sed vitae discimus.“ Im Original heißt es aber
„Non vitae, sed scholae discimus.“„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir.“ Damit kritisiert Seneca auf ironische Weise das damalige weltfremde System der Philosophenschulen. Seiner Meinung nach sollte die Philosophie und auch die Rhetorik näher am Leben sein und in der praktischen Anwendung gelehrt werden. Dazu gehört neben dem Praxisbezug auch der gesunde Menschenverstand, auf den man sich wieder mehr verlassen soll, um seine Probleme selbstständig zu lösen. Im Gegensatz dazu betont das heute verwendete Zitat „Wir lernen fürs Leben, nicht für die Schule“, dass unser Schulsystem dafür da sein soll, um uns etwas fürs Leben beizubringen. Egal wie man es formuliert, der Gedanke bleibt ähnlich: Man soll sich auf die wesentliche Dinge konzentrieren und bei aller Theorie und oft verkopftem Denken auch die Praxis und die Lebenswirklichkeit nicht aus den Augen verlieren. Würde Seneca zu uns ans Johanneum kommen, würde er wohl eher sagen: In schola discimus et vivimus (In der Schule lernen und leben wir). Getreu nach unserem Motto am Johanneum: „Wir leben Schule“. 

Charlotte, Lena, Emily Z.-Z., Emily K.

Übersetzung: Die bald Weggehenden grüßen dich.
Sprache/Grammatik/Stilistik: Partizip Futur Aktiv (substantiviert).
Analyse: Zum einen eine kleine Anspielung auf den bekannten Spruch „Ave, imperator, morituri te salutant!“ (Sueton, Vita Divi Claudii 21,6), der übrigens nie von tatsächlichen Gladiatoren gesagt wurde, sondern von zum Tode Verurteilten bei einer Seeschlacht. Zum anderen ein Rückblick auf unsere Gladiatoren-Exkursion und ein Ausblick auf das Abitur (abitur = man geht weg). Die bald mit Abitur Weggehenden grüßen dich also mit diesem letzten Lateinprojekt.
Magister Garau

P(ost)S(criptum): Alle Bilder wurden mit KI (lat. intellegentia artificialis) generiert. Außer die
ergänzenden Fotos bei III und natürlich imago X → das letzte Bild wurde ganz natürlich mit gaudium
(Spaß) und laetitia (Fröhlichkeit) kreiert ;)

Projekte

Latinum est ubique - Latein ist überall

Und damit ist nicht nur das Schulfach Latein gemeint - wie hier auf dem ersten Bild beim Infotag 2019. Der ehemalige Grundkurs 12 Latein nimmt dich mit auf einen wissenswerten und unterhaltsamen „Latein-Rundgang“ durchs Johanneum. Entdecke, hinter welchen zentralen Orten deiner Schule sich etwas Lateinisches verbirgt.
 

 „Wir leben Schule“ ist unser Leitgedanke hier am Johanneum. Aber wo genau leben wir Schule? Auf unserem Campus! Unsere Schule ist mehr als nur ein Gebäude. Denn das bedeutet auch der lateinische Begriff „campus“: ein freies und offenes Feld. Unser Schul-Campus besteht aus dem Hauptgebäude mit unserer Aula, dem Turmgebäude mit Mensa, Silentium und Schulgarten, unserem Sportplatz, der JohArena und dem außerschulischen Gelände mit den Jugendgruppen und vielem mehr. Unser Campus ist von ganz viel Natur umgeben. Allein unsere Baumvielfalt ist beeindruckend. Alle unsere unterschiedlichen Bäume auf dem Campus haben neben dem deutschen auch einen lateinischen wissenschaftlichen Namen (z. B. die Hänge-Birke: Betula pendula) und fast alle sind vom grammatischen Geschlecht her weiblich (feminin), da die Römer damals glaubten, dass in den Bäumen weibliche Naturgeister (Nymphen) wohnen. Normalerweise begegnet einem das Wort Campus eher im Zusammenhang mit einer Universität. Campus meint nämlich den zusammenhängenden Gebäudekomplex einer Hochschule. Wie in einer kleinen Uni kann es einem aber auch bei uns vorkommen. Mit Hauptgebäude, Turmgebäude, JohArena, Schulgarten und vor allem auch der Mensa. Der Campus Johanneum: Viel Platz, um zu lernen, zu spielen, sich auszuruhen, sich zu stärken oder einfach die Natur zu genießen.
Daria, Isabell, Phoebe

Wenn du morgens unser Hauptgebäude betrittst, stehst du direkt in unserer Aula. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff „aula“? Er stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Hof“ oder „Halle“. Ab der römischen Kaiserzeit diente der Begriff vor allem als Bezeichnung für prächtige Empfangshallen. Damals waren es also die Thron- und Empfangssäle in den Kaiserpalästen (aula regia = „königliche Halle“), für uns heute ist die Aula des Johanneums Treffpunkt und Veranstaltungsort für unsere gemeinsamen Gottesdienste, Theateraufführungen, Konferenzen, Feste, Ausstellungen etc. Generell ermöglicht es unsere Aula, alle Schülerinnen Schüler und Lehrkräfte an einem Platz zu versammeln, um Informationen zu verkünden oder auch sonstige Projekte zu organisieren und zu präsentieren. Übrigens: Das untere Bild zeigt die Rückseite unserer Aula bei der feierlichen Einweihung des Hauptgebäudes aus dem Jahr 1970, damals gab es in unserer Aula sogar eine Orgel!
Shirley, Ruwen

Da die Aula auch dem Empfang dient, befindet sich direkt im Eingangsbereich das Sekretariat. Auch der Begriff Sekretariat hat einen lateinischen Ursprung. Man kann sich auf secretum, sprich „geheim“, beziehen und es im Sinne von „im Geheimen“, also fern von der Öffentlichkeit, auffassen. Es geht folglich um eine Räumlichkeit mit großer Vertraulichkeit und Diskretion, was du auch daran erkennst, dass man immer nur nacheinander und einzeln eintreten soll. Neben der An- und Abmeldung ist unser Sekretariat mit Frau Seegmüller und Frau Beyer Dreh- und Angelpunkt der schulischen Verwaltung und der täglichen Organisation. Direkt im Anschluss an das Sekretariat befindet sich das Direktorat. Es ist der Sitz des Schulleiters, weshalb man es von dirigere, also „leiten, lenken“, ableiten kann, denn das ist dessen Hauptaufgabe: Unser Direktor Herr Schales leitet und lenkt das Johanneum.
Shirley, Ruwen

Hast du schon einmal beim Betreten des Sekretariats einen genauen Blick auf die linke Wand geworfen? Dann hast du dort sicher den bunten Schriftzug „Carpe Diem Johanneum“ bemerkt. „Carpe diem“ ist eines der wohl bekanntesten lateinischen Zitate. Es begegnet uns häufig im Alltag, doch kennst du die Bedeutung und vor allem den eigentlichen Ursprung? Die Wendung stammt aus einem Gedicht des Römers Horaz, einem der bedeutendsten römischen Dichter und ist somit schon über 2000 Jahre alt, denn es entstand um 23 v. Chr. „Carpe“ kommt von „carpere“ und meint so viel wie „pflücken“. Wir alle kennen „Carpe diem“ wohl eher feier übersetzt als „Nutze den Tag!“ und weniger als „Pflücke den Tag“. Horaz möchte den Menschen mit seiner Metapher unter anderem zeigen, dass jede Minute kostbar ist und man deshalb keine Zeit vergeuden sollte. Man soll im Hier und Jetzt anpacken und seine Zeit möglichst produktiv und sinnvoll nutzen. Ein durchaus passendes Motto für die gesamte Schulgemeinschaft im Schulalltag: Nutze den Tag, Johanneum!
Shirley, Ruwen

Diese Inschrift hier bekommst du normalerweise nicht zu sehen. Denn sie befindet sich im Lehrerzimmer. Auch das Motto der Inschrift ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich: „Beachte: Hier sind wir Mitschüler.“ Bei genauerem Betrachten wird klar: Im Lehrerzimmer wird die Schülerperspektive eingenommen. Und die Lehrerinnen und Lehrer werden immer wieder daran erinnert. Das passt sehr gut. Wir leben im Johanneum nämlich Schule als Schulgemeinschaft. Der eigentliche Grund für die Inschrift ist aber ein anderer: Die Fertigstellung und Einweihung unseres Hauptgebäudes. Das „hier“ im Satz meint also ganz konkret das Hauptgebäude als neuen und zentralen Ort unserer Schule. Im lateinischen Satz versteckt sich übrigens auch ein Zahlenrätsel, ein sogenanntes Chronogramm. Wenn du alle groß geschriebenen römischen Ziffern addierst, erhältst du das Jahr, in dem unser Hauptgebäude fertiggestellt und eingeweiht wurde. (Die Auflösung dazu ist übrigens in einer anderen Bildbeschreibung versteckt)
Magister Garau

Wo steckt denn bei diesem Begriff das Lateinische? Na ja, in unserer deutschen Bezeichnung ehrlich gesagt nicht wirklich. Bei unserem offenen Klassenzimmer musst du ganz genau die Bauweise beachten, denn diese erinnert an ein antikes Theater. Auch das „theatrum“ der Römer hatte die Form eines Halbkreises. Besonders bekannt war das Theater des Pompeius in Rom, in welchem prächtige Festspiele stattfanden. Wenn man zwei halbkreisförmige Theater zusammenführen würde, hätte man übrigens ein Amphitheater: Dort kämpften die antiken Stars, die Gladiatoren, um Leben und Tod. Das bekannteste Amphitheater war das Kolosseum in Rom. Gladiatorenkämpfe waren bei den Römern nämlich ähnlich beliebt wie Theateraufführungen. Für uns ist das offene Klassenzimmer besonders im Sommer eine wohltuende Alternative zum regulären Klassensaal. Und bei uns am Johanneum wird Theater natürlich auch „groß geschrieben“: Von den Anfängen in der Theaterwerkstatt Johanneum über das Schulfach „Darstellendes Spiel“ in der Oberstufe bis hin zu den tollen Auftritten des Seminarfaches 12: Von Tragödie bis Komödie, für jeden ist etwas dabei.
Julien, Ruben

„Schneller, höher, weiter.“ Bestimmt hast du diese Worte schon einmal gehört. Man kennt das Motto von den modernen Olympischen Spielen und spätestens bei unseren Sport- und Spieltagen gelten sie auch wieder in unserer JohArena. Hier wird in Abkürzung das Wort „Johanneum“ mit dem Wort „arena“ verknüpft, um unsere tolle Sportanlage zu beschreiben. Arena (lat. Sandplatz) leitet sich wiederum von (h)arena (lat. Sand) ab. Früher hatten die Arenen, die auch Amphitheater genannt werden, nämlich Sandböden (beim Kolosseum z. B. war die spektakuläre unterirdische Anlage mit Sand bedeckt). Bei uns findet man den Sand nur noch in der Sprunggrube und eben im Namen JohArena. Wusstest du, dass in den antiken Arenen die römischen Gladiatoren zu Gange waren. Im Sand der Arena kämpften die damaligen Stars der Antike kunstvoll gegeneinander. Heute wird der Begriff „Arena“ häufig für moderne Sportstätten genutzt. Insbesondere die Fußballstadien der Bundesligaclubs tragen heute den Namen „Arena“. Für unser Gymnasium ist die JohArena eine besondere Bereicherung. Wer sonst kann von sich behaupten in seiner eigenen Arena Sport zu treiben?!
So wie die alten Römer brauchen aber auch wir einmal eine Ruhepause. Und passenderweise liegt direkt neben unserer JohArena unsere neue ChillArena, in der man nicht nur seine Pausen verbringen und einfach chillen kann, sondern auch Klassenfeste im Freien veranstalten kann. Optime! (Sehr gut!) hätten dazu bestimmt auch die alten Römer gesagt.
Lena, Hannah

Mensa und silentium – das passt doch optimal zusammen. Wenn man sich auf unserem Campus geistig und sportlich verausgabt hat, sind diese Orte am Nachmittag genau die richtige Anlaufstelle. Gut konzentrieren kann man sich natürlich nur, wenn man gut gegessen hat. Das war schon im alten Rom so. Und bei uns sorgt Mensachef Giuseppe Solino inklusive Team für einen gut gedeckten Tisch (mensa) mit klassischen und mediterranen Gerichten. Nach einem leckeren Essen in unserer schuleigenen Mensa findet man in unserer Nachmittagsbetreuung Silentium frisch gestärkt einen Ort der Ruhe und Konzentration, um die Hausaufgaben zu machen: „Stille im Sille“. Und danach darf es auch etwas weniger Stille (silentium) sein bei all den Aktivitäten, die im und rund ums Sille möglich sind.
Martin, Magnus

Stop-Motion Projekt "Latein trifft Lego – Der Mythos von Orpheus und Eurydike"

Hier findet ihr einen Einblick in eine Stop-Motion-Projektarbeit aus der ehemaligen Klasse
7eul unter Leitung von Frau Kiefer.

Das fertige Stop-Motion Projekt

Exkursion zur Playmobilausstellung

Fotogalerie

„Pugnandum est“ (es muss gekämpft werden) – der GK 12 Latein auf den Spuren der römischen Gladiatoren

Gleich mehrfach hat sich der Grundkurs 12 Latein mit den antiken Gladiatorenspielen auseinandergesetzt. Zunächst beim gemeinsamen Kinobesuch des Films „Gladiator 2“, dann zwei Tage später im Saarbrücker Museum für Vor - und Frühgeschichte bei der Sonderausstellung „Gladiatoren – Superstars mit Todesmut“. Im Mittelpunkt der außerunterrichtlichen Lerneinheit stand die Fragestellung: Wissenschaft vs. moderne Unterhaltung - Die Wahrnehmung der Gladiatoren in der Antike (Museumsausstellung) und der heutige Umgang mit der Antike (Kinofilm). Eine vergleichende Auswertung im anschließenden Fachunterricht und eine Einbindung lateinischer Quellen vertiefte die Exkursion inhaltlich.

CONCLUSIO:

Auch wenn doch tatsächlich Verse des berühmten römischen Dichters Vergil im Hollywood- Blockbuster „Gladiator 2“ Erwähnung gefunden haben, steht doch ganz deutlich das Spektakuläre eines spectaculum im Vordergrund. … und ein Äffchen als Konsul ;) Pugnanadum est trifft für den Film voll und ganz zu – leider etwas zu viel des Guten, „Gladiator 2“ ist aber laut Regisseur Ridley Scott ja ein Unterhaltungsfilm und keine historische Dokumentation. Es muss gekämpft werden und zwar mit dem Schwert, im Schiff, auf dem Nashorn, gegen aggressive Affen und blutrünstige Haie etc.

Im echten Rom hingegen wurde damals ausgeglichen, nach festen Regeln und durchaus auch kunstvoll gekämpft. Das wurde im zweiten Teil der Exkursion im Museum im Rahmen einer spannenden Führung und eines vertiefenden Workshops für die Schülergruppe erfahrbar. Insbesondere im Vergleich mit dem Hollywood-Blockbuster konnte dann manches kritisiert, konkretisiert und historisch eingeordnet werden. Somit wurde mit vielen Klischees und Halbwahrheiten in Bezug auf die römischen Gladiatorenspiele aufgeräumt.