Latein

Latinum est ubique - Latein ist überall

Und damit ist nicht nur das Schulfach Latein gemeint - wie hier auf dem ersten Bild beim Infotag 2019. Der ehemalige Grundkurs 12 Latein nimmt dich mit auf einen wissenswerten und unterhaltsamen „Latein-Rundgang“ durchs Johanneum. Entdecke, hinter welchen zentralen Orten deiner Schule sich etwas Lateinisches verbirgt.
 

 „Wir leben Schule“ ist unser Leitgedanke hier am Johanneum. Aber wo genau leben wir Schule? Auf unserem Campus! Unsere Schule ist mehr als nur ein Gebäude. Denn das bedeutet auch der lateinische Begriff „campus“: ein freies und offenes Feld. Unser Schul-Campus besteht aus dem Hauptgebäude mit unserer Aula, dem Turmgebäude mit Mensa, Silentium und Schulgarten, unserem Sportplatz, der JohArena und dem außerschulischen Gelände mit den Jugendgruppen und vielem mehr. Unser Campus ist von ganz viel Natur umgeben. Allein unsere Baumvielfalt ist beeindruckend. Alle unsere unterschiedlichen Bäume auf dem Campus haben neben dem deutschen auch einen lateinischen wissenschaftlichen Namen (z. B. die Hänge-Birke: Betula pendula) und fast alle sind vom grammatischen Geschlecht her weiblich (feminin), da die Römer damals glaubten, dass in den Bäumen weibliche Naturgeister (Nymphen) wohnen. Normalerweise begegnet einem das Wort Campus eher im Zusammenhang mit einer Universität. Campus meint nämlich den zusammenhängenden Gebäudekomplex einer Hochschule. Wie in einer kleinen Uni kann es einem aber auch bei uns vorkommen. Mit Hauptgebäude, Turmgebäude, JohArena, Schulgarten und vor allem auch der Mensa. Der Campus Johanneum: Viel Platz, um zu lernen, zu spielen, sich auszuruhen, sich zu stärken oder einfach die Natur zu genießen.
Daria, Isabell, Phoebe

Wenn du morgens unser Hauptgebäude betrittst, stehst du direkt in unserer Aula. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff „aula“? Er stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Hof“ oder „Halle“. Ab der römischen Kaiserzeit diente der Begriff vor allem als Bezeichnung für prächtige Empfangshallen. Damals waren es also die Thron- und Empfangssäle in den Kaiserpalästen (aula regia = „königliche Halle“), für uns heute ist die Aula des Johanneums Treffpunkt und Veranstaltungsort für unsere gemeinsamen Gottesdienste, Theateraufführungen, Konferenzen, Feste, Ausstellungen etc. Generell ermöglicht es unsere Aula, alle Schülerinnen Schüler und Lehrkräfte an einem Platz zu versammeln, um Informationen zu verkünden oder auch sonstige Projekte zu organisieren und zu präsentieren. Übrigens: Das untere Bild zeigt die Rückseite unserer Aula bei der feierlichen Einweihung des Hauptgebäudes aus dem Jahr 1970, damals gab es in unserer Aula sogar eine Orgel!
Shirley, Ruwen

Da die Aula auch dem Empfang dient, befindet sich direkt im Eingangsbereich das Sekretariat. Auch der Begriff Sekretariat hat einen lateinischen Ursprung. Man kann sich auf secretum, sprich „geheim“, beziehen und es im Sinne von „im Geheimen“, also fern von der Öffentlichkeit, auffassen. Es geht folglich um eine Räumlichkeit mit großer Vertraulichkeit und Diskretion, was du auch daran erkennst, dass man immer nur nacheinander und einzeln eintreten soll. Neben der An- und Abmeldung ist unser Sekretariat mit Frau Seegmüller und Frau Beyer Dreh- und Angelpunkt der schulischen Verwaltung und der täglichen Organisation. Direkt im Anschluss an das Sekretariat befindet sich das Direktorat. Es ist der Sitz des Schulleiters, weshalb man es von dirigere, also „leiten, lenken“, ableiten kann, denn das ist dessen Hauptaufgabe: Unser Direktor Herr Schales leitet und lenkt das Johanneum.
Shirley, Ruwen

Hast du schon einmal beim Betreten des Sekretariats einen genauen Blick auf die linke Wand geworfen? Dann hast du dort sicher den bunten Schriftzug „Carpe Diem Johanneum“ bemerkt. „Carpe diem“ ist eines der wohl bekanntesten lateinischen Zitate. Es begegnet uns häufig im Alltag, doch kennst du die Bedeutung und vor allem den eigentlichen Ursprung? Die Wendung stammt aus einem Gedicht des Römers Horaz, einem der bedeutendsten römischen Dichter und ist somit schon über 2000 Jahre alt, denn es entstand um 23 v. Chr. „Carpe“ kommt von „carpere“ und meint so viel wie „pflücken“. Wir alle kennen „Carpe diem“ wohl eher feier übersetzt als „Nutze den Tag!“ und weniger als „Pflücke den Tag“. Horaz möchte den Menschen mit seiner Metapher unter anderem zeigen, dass jede Minute kostbar ist und man deshalb keine Zeit vergeuden sollte. Man soll im Hier und Jetzt anpacken und seine Zeit möglichst produktiv und sinnvoll nutzen. Ein durchaus passendes Motto für die gesamte Schulgemeinschaft im Schulalltag: Nutze den Tag, Johanneum!
Shirley, Ruwen

Diese Inschrift hier bekommst du normalerweise nicht zu sehen. Denn sie befindet sich im Lehrerzimmer. Auch das Motto der Inschrift ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich: „Beachte: Hier sind wir Mitschüler.“ Bei genauerem Betrachten wird klar: Im Lehrerzimmer wird die Schülerperspektive eingenommen. Und die Lehrerinnen und Lehrer werden immer wieder daran erinnert. Das passt sehr gut. Wir leben im Johanneum nämlich Schule als Schulgemeinschaft. Der eigentliche Grund für die Inschrift ist aber ein anderer: Die Fertigstellung und Einweihung unseres Hauptgebäudes. Das „hier“ im Satz meint also ganz konkret das Hauptgebäude als neuen und zentralen Ort unserer Schule. Im lateinischen Satz versteckt sich übrigens auch ein Zahlenrätsel, ein sogenanntes Chronogramm. Wenn du alle groß geschriebenen römischen Ziffern addierst, erhältst du das Jahr, in dem unser Hauptgebäude fertiggestellt und eingeweiht wurde. (Die Auflösung dazu ist übrigens in einer anderen Bildbeschreibung versteckt)
Magister Garau

Wo steckt denn bei diesem Begriff das Lateinische? Na ja, in unserer deutschen Bezeichnung ehrlich gesagt nicht wirklich. Bei unserem offenen Klassenzimmer musst du ganz genau die Bauweise beachten, denn diese erinnert an ein antikes Theater. Auch das „theatrum“ der Römer hatte die Form eines Halbkreises. Besonders bekannt war das Theater des Pompeius in Rom, in welchem prächtige Festspiele stattfanden. Wenn man zwei halbkreisförmige Theater zusammenführen würde, hätte man übrigens ein Amphitheater: Dort kämpften die antiken Stars, die Gladiatoren, um Leben und Tod. Das bekannteste Amphitheater war das Kolosseum in Rom. Gladiatorenkämpfe waren bei den Römern nämlich ähnlich beliebt wie Theateraufführungen. Für uns ist das offene Klassenzimmer besonders im Sommer eine wohltuende Alternative zum regulären Klassensaal. Und bei uns am Johanneum wird Theater natürlich auch „groß geschrieben“: Von den Anfängen in der Theaterwerkstatt Johanneum über das Schulfach „Darstellendes Spiel“ in der Oberstufe bis hin zu den tollen Auftritten des Seminarfaches 12: Von Tragödie bis Komödie, für jeden ist etwas dabei.
Julien, Ruben

„Schneller, höher, weiter.“ Bestimmt hast du diese Worte schon einmal gehört. Man kennt das Motto von den modernen Olympischen Spielen und spätestens bei unseren Sport- und Spieltagen gelten sie auch wieder in unserer JohArena. Hier wird in Abkürzung das Wort „Johanneum“ mit dem Wort „arena“ verknüpft, um unsere tolle Sportanlage zu beschreiben. Arena (lat. Sandplatz) leitet sich wiederum von (h)arena (lat. Sand) ab. Früher hatten die Arenen, die auch Amphitheater genannt werden, nämlich Sandböden (beim Kolosseum z. B. war die spektakuläre unterirdische Anlage mit Sand bedeckt). Bei uns findet man den Sand nur noch in der Sprunggrube und eben im Namen JohArena. Wusstest du, dass in den antiken Arenen die römischen Gladiatoren zu Gange waren. Im Sand der Arena kämpften die damaligen Stars der Antike kunstvoll gegeneinander. Heute wird der Begriff „Arena“ häufig für moderne Sportstätten genutzt. Insbesondere die Fußballstadien der Bundesligaclubs tragen heute den Namen „Arena“. Für unser Gymnasium ist die JohArena eine besondere Bereicherung. Wer sonst kann von sich behaupten in seiner eigenen Arena Sport zu treiben?!
So wie die alten Römer brauchen aber auch wir einmal eine Ruhepause. Und passenderweise liegt direkt neben unserer JohArena unsere neue ChillArena, in der man nicht nur seine Pausen verbringen und einfach chillen kann, sondern auch Klassenfeste im Freien veranstalten kann. Optime! (Sehr gut!) hätten dazu bestimmt auch die alten Römer gesagt.
Lena, Hannah

Mensa und silentium – das passt doch optimal zusammen. Wenn man sich auf unserem Campus geistig und sportlich verausgabt hat, sind diese Orte am Nachmittag genau die richtige Anlaufstelle. Gut konzentrieren kann man sich natürlich nur, wenn man gut gegessen hat. Das war schon im alten Rom so. Und bei uns sorgt Mensachef Giuseppe Solino inklusive Team für einen gut gedeckten Tisch (mensa) mit klassischen und mediterranen Gerichten. Nach einem leckeren Essen in unserer schuleigenen Mensa findet man in unserer Nachmittagsbetreuung Silentium frisch gestärkt einen Ort der Ruhe und Konzentration, um die Hausaufgaben zu machen: „Stille im Sille“. Und danach darf es auch etwas weniger Stille (silentium) sein bei all den Aktivitäten, die im und rund ums Sille möglich sind.
Martin, Magnus

Salvete! (Seid gegrüßt!)

Die lateinische Sprache ist keine „tote” Sprache, wie oft behauptet wird, sondern eine nicht gesprochene Sprache. Dies gilt es zu unterscheiden. Auch eine nicht gesprochene alte Sprache hat viele Vorteile und einen großen Nutzen. Unser Leitgedanke am Johanneum lautet: Latinum est utile.

  • du mit Latein lernst, wie eine Sprache überhaupt funktioniert und du damit Sprachen genauer verstehen kannst
  • du mit Latein Konzentration, Genauigkeit und strukturiertes sowie logisches Denken trainierst
  • du durch deine Französisch- und Englischkenntnisse immer wieder Bezüge zum Lateinischen erkennen wirst
  • du mit Latein auch im Deutschunterricht profitieren kannst, indem du in der deutschen Grammatik sicherer wirst, Fremdwörter „entschlüsselst“, Ausdrucksfähigkeit und Textverständnis verbesserst
  • du Einblicke in die spannende Welt der alten Römer und in die antiken Mythen bekommst und die Ursprünge der europäischen Geschichte und Kultur kennenlernst
  • du am Johanneum am Ende der Klassenstufe 10 das Latinum erwerben kannst
  • du mit Latein das Lernen lernst: eine sorgfältige, analytische und nachhaltige Herangehensweise, die dir auch nach deiner Schulzeit nützlich sein kann

  • Das Fach Latein kannst du am Johanneum als 3. Fremdsprache (von der Klassenstufe 8-10) wählen. In der Spracherwerbsphase arbeiten wir mit dem Lehrbuch prima. (Text- und Begleitband). Nach der Erarbeitung der sprachlichen Grundlagen beginnt in Klassenstufe 10 mit Blick auf das Latinum die Lektüre von lateinischen Originaltexten. Sowohl beim Übersetzen im Unterricht als auch in Klausuren darfst du dabei ein zweisprachiges Wörterbuch benutzen.
  • Latein kann dann in der Oberstufe als Grund- oder Leistungskurs weitergeführt werden.

Hier findest du zwei Links zu unserem neuen Schulbuch. Die aktuelle Gesamtausgabe besteht aus einem Text- und einem Begleitband. Für einen ersten Einblick kannst du das Buch digital durchblättern, mit dem wir in Latein arbeiten werden.

Textband

Begleitband
 

In diesem Sinne: ad Latinum – zum Latein, zum Latinum!

Sprich uns an, wenn du Fragen hast.

Deine Fachschaft Latein am Johanneum

Stop-Motion Projekt "Latein trifft Lego – Der Mythos von Orpheus und Eurydike"

Hier findet ihr einen Einblick in eine Stop-Motion-Projektarbeit aus der ehemaligen Klasse
7eul unter Leitung von Frau Kiefer.

Das fertige Stop-Motion Projekt